Guinness: Die irische Ikone unter den Stout-Bieren
Das Guinness ist die irische Ikone und zählt weltweit als Nummer 1 unter den Stout-Bieren. Es ist in weit mehr Ländern als in Irland verbreitet und wird in über 150 Ländern exportiert. Ganze zehn Millionen Pints werden täglich weltweit getrunken. Doch Guinness war ursprünglich nur ein Zufallsprodukt.
Vom Ale zum beliebtesten Stout-Bier
Der Grundstein für das Guinness Bier wurde bereits 1759 gelegt, als der Brauer Arthur Guinness I. einen Pachtvertrag für die damals stillgelegte St. James’s Gate Brewery abschloss. Dieser Pachtvertrag war alles andere als gewöhnlich – er lief ganze 9.000 Jahre. Arthur Guinness braute zunächst Ale, versuchte jedoch bald, das damals in England beliebte Porter zu kopieren. Beim Experimentieren entstand schließlich das Guinness Bier. Die Rezeptur war so erfolgreich, dass 1769 die erste Ladung schwarzes Bier exportiert werden konnte.
Heute begeistert die klassische Farbkombination aus schwarzer Flüssigkeit und der beigen Schaumkrone die ganze Welt. Allein in der Brauerei in Dublin werden täglich vier Millionen Pints in Fässer und Flaschen abgefüllt. Insgesamt gibt es 35 Brauereien weltweit, die Guinness brauen. Der größte Absatzmarkt für Guinness Bier ist nicht Irland, sondern das Vereinigte Königreich, gefolgt von Irland, den USA und den schwarzafrikanischen Ländern Nigeria und Kamerun.
Das Geheimnis der dunklen Farbe
Die Zutaten für ein Guinness sind seit dem Erstgebrauen von Arthur Guinness I. die gleichen: Wasser, Hopfen, Gerste und Hefe. Die Gerste ist irischer Herkunft, wird gemälzt und geröstet und ist für die dunkle Färbung des Bieres verantwortlich. Streng genommen ist das Guinness nicht schwarz, sondern rubinrot. Die geröstete Gerste färbt das Bier so tief rubinrot, dass es im Glas schwarz wirkt.
Besonders ist auch, dass bei der Herstellung von Guinness mehr Hopfen verwendet wird als bei den meisten anderen Bieren. Ein weiteres Geheimnis sind die Guinness-Hefekulturen, die jedes Mal vor dem Brauvorgang entnommen und für die nächste Charge wiederverwendet werden. So sollen heute noch Nachkommen der Hefekulturen des ersten je gebrauten Guinness in jedem Glas zu finden sein.
Der unwiderstehliche cremige Schaum
In Irland werden Biersorten üblicherweise schnell gezapft, sodass kein Schaum entsteht. Beim Guinness ist dies anders. Es wird mit einer besonderen irischen Zapftechnik unter Verwendung von Mischgas gezapft, was die unwiderstehliche cremige Schaumkrone erzeugt. Der dunkel sahnige Schaum ist typisch für Guinness und gehört dazu.
In Irland schäumt das Guinness sogar, wenn es aus der Dose getrunken wird. Dieser Effekt wird durch das Platzen einer sich am Dosenboden befindenden Plastikkapsel erzielt, die dafür sorgt, dass das Bier wie frisch gezapft fließt. Diese Kapsel, das Floating Widget, wird beim Abfüllen des Bieres mit Stickstoff gefüllt und öffnet sich beim Öffnen der Dose aufgrund der Druckänderung.
Sechs Schritte zum perfekten Pint
Gut Ding will Weile haben. 119,5 Sekunden dauert es, bis ein Guinness gezapft ist. Hier sind die sechs Schritte zum perfekten Pint:
- Das richtige Glas: Guinness-Liebhaber genießen ihr Pint am liebsten aus dem Originalglas, das die perfekte cremige Schaumkrone garantiert.
- 45-Grad-Winkel: Halte das Glas in einem 45°-Winkel unter den Zapfhahn.
- Drei Viertel zapfen: Zapfe bis das Glas zu drei Vierteln voll ist, also bis zur Mitte des Guinness-Schriftzugs.
- Setzen lassen: Lass das Glas eine Minute stehen, damit sich die Gasbläschen setzen können.
- Auffüllen: Halte das Glas erneut unter den Zapfhahn und fülle es, bis sich die Schaumhaube leicht nach oben wölbt.
- Dekorieren: Nutze den Zapfstrahl, um die Schaumkrone mit einem dreiblättrigen Kleeblatt zu dekorieren, dem Nationalsymbol Irlands.
Fertig ist das perfekte Guinness-Pint. Sláinte! So sagt man in Irland übrigens Prost, was mit dem deutschen Wort „Gesundheit“ übersetzt werden kann.
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